Mit der Reihe # hidden places wollen wir auf Orte aufmerksam machen, die nicht unbedingt auf Platz 1 eurer Städtetrip To-Do-Listen stehen. Da wir zurzeit in Barcelona leben, widmen wir dieser Stadt unseren erstes Teil von # hidden places. Barcelona ist wirklich sehr touristisch, die folgenden Plätze werden also früher oder später genauso überlaufen sein, wie alle anderen Orte in Barcelona auch. Wer an Barcelona denkt, hat bestimmt Gaudi, Strand, enge Gassen und Paella im Kopf. Barcelona kann aber auch ganz schön grün sein.
Jardins de Mossèn Costa i Llobera
Der Jardins de Mossèn Costa i Llobera ist einer der wichtigsten Themengärten Europas, denn er beherbergt eine große Anzahl exotischer Gewächse, vor allem aber Kakteen (ca. 800 verschiedene Arten) aus allen Teilen der Welt. Der Park liegt südlich des Stadtberges Montjuïc und besitzt ein besonderes Mikroklima, da er sehr windgeschützt liegt. Des Weiteren gibt es eine große Anzahl an Palmenarten zu sehen. Wer mal eine Auszeit vom Trubel der Stadt nehmen möchte, kann es sich dort einfach auf einer der vielen Parkbänke bequem machen und dem Treiben auf Meer und Hafen zusehen.
Parc del Laberint d’Horta
Der Parc del Laberint d’Horta ist einer der ältesten Parks in Barcelona. Das Gelände liegt wunderschön am Hang des Bergrückens der Serra de Collserola. Von hier aus beginnen einige Wanderwege durch das Naturschutzgebiet Collserola. Der Labyrinthpark umfasst einen klassizistischen Garten des 18. Jahrhunderts. Seinen Namen verdankt er einem zentralen Hecken-Irrgarten, der zu den kunstvollsten, der noch erhaltenen alten Gartenlabyrinthe in Europa zählt. Wer zum Zentrum gelangen will, wird schließlich die ein oder andere Sackgasse mitnehmen. Unserer Meinung nach könnte das Labyrinth fast noch ein wenig undurchsichtiger und besser gepflegt sein. Der Park hat jedoch noch einige andere schöne Orte zu bieten und war beispielsweise sogar Drehort für den Film „Das Parfüm“.
Serra de Collserola
Die Serra de Collserola, die sogenannte grüne Lunge Barcelonas, ist ein kleines Mittelgebirge mit sanften Hügeln und dichter Vegetation. Der höchste Gipfel des Naturschutzgebiets ist der Tibidabo. Hier lässt es sich super Wandern oder Radfahren und man kann die Ruhe der Natur genießen, da es nur sehr wenige Leute in dieses Gebiet verschlägt. Wir sind zweimal durch das grüne Hinterland Barcelonas gewandert und können es nur empfehlen. Hier können einem auch mal Wildscheine, Füchse oder Wiesel über den Weg laufen. Ein paar Wanderwege mit Beschreibung findet ihr hier.
Jardins de Joan Maragall, Montjuic
Auf dem Hausberg Barcelonas gibt es nicht nur den alten Botanischen Garten zu bewundern. Hier liegt der Jardines del Teatre Grec mit griechischem Theater wie auch der Jardins de Joan Maragall, der aufgrund seiner Öffnungszeiten auch nur spärlich von Touristen besucht wird. Besuchen kann man den Park nämlich nur Samstags und Sonntags von 10:00 bis 15:00 Uhr. Der Garten ist ein typischer Schlosspark mit hohen Baumalleen, Springbrunnen und vielen versteckten Schattenplätzen, die gefunden werden wollen. Es gibt einen Säulengang mit kleinem Amphitheater und viele klassische Skulpturen, die im Park verteilt wurden. An einem heißen Sommertag kann man hier wunderbar ein paar Stunden verbringen und es sich im Schatten gemütlich machen.
Serra de Can Mas
Im Norden der Stadt, nachdem der Besos Fluss ins Meer mündet, liegt das Gebiet der Serra de Can Mas. Hier gibt es neben der wunderschönen grünen Hügellandschaft zwei weitere interessante Orte zu entdecken. Die Überreste der Puig Castellar thronen auf dem Gipfel der Serralda de Marina Park auf etwa 303m über dem Meeresspiegel. Von dort hat man einen wunderbaren Blick über Barcelona und das Meer. Der Gipfel gehörte ursprünglich dem Laietani Stamm, der hier viele Jahrhunderte vor Christi Geburt hauste. In den zweiten punischen Kriegen wurde die Anlage wahrscheinlich vollkommen zerstört.
Nach dem Ausblick auf die Stadt verschlägt uns der Weg nach Norden. Hier liegt im Hinterland das gothische Kloster Sant Jeroni de la Murtra, welches im 15 Jahrhundert errichtet wurde. Hierhin verschlug es nicht nur König Ferdinand II von Aragon, nachdem er bei einem Mordversuch verwundet wurde, sondern auch Columbus. Dieser wurde von den katholischen Monarchen empfangen, als er nach seiner Entdeckung Amerikas nach Spanien zurück kehrte. Leider lässt sich das Kloster nur von außen bewundern. In der Nähe lässt sich des Weiteren ein altes römisches Aquädukt finden.
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